Da hieß es dann üben, üben, üben

Thomas Harder ist nicht nur Gründer des Saxofon-Trios, das regelmäßig im Kulturhaus Dehnhaide probt, er ist auch Vater. Auf langen Autofahrten wurden er und seine Frau Beate von ihren Kindern oft bedrängt, Kinderlieder-Kassetten einzulegen. Das war zwar vergnüglich für die Kleinen, aber mit der Zeit reichlich eintönig für die Eltern. "Kann man nicht auch Kindermusik kreieren, die auch für Erwachsene einigermaßen attraktiv klingt?", fragten sich die beiden und hatten bald die Idee, eine multikulturelle Kinderlieder-CD zu gestalten. Schließlich tanzte schon ihr Zweijähriger gern zu Son- oder Reggaemusik - kein Wunder in einem Haushalt, in dem Musik aus fast allen Teilen der Erde gespielt wird.

Thomas Harder: "Wir wollten den Kindern über die Lieder die ganze kulturelle und musikalische Vielfalt dieser Welt näher bringen und dabei möglichst viel über die Geografie, Sitten und Gebräuche der jeweiligen Länder erzählen." Doch von der Idee bis zum fertigen Produkt ist es ein langer Weg - drei Jahre dauerte die Arbeit, die der Musiktherapeut und die Lehrerin "nebenher" leisteten. "Am meisten Spaß machte es, Musik und Text zu gestalten und aufeinander abzustimmen", erinnert sich Thomas Harder, der nächtelang in seinem kleinen Studio an den Stücken feilte. "Uns war es wichtig, authentische Instrumente einzusetzen, um so ein realistisches Klangbild des jeweiligen Themenlandes zu schaffen. Dabei sind wir immer wieder in die Kulturen eingetaucht: Was ist das Besondere am Rap, am englischen Pop, am Calypso, an der Samba? Schließlich wollten wir das ,Typische der jeweiligen Musik zum Ausdruck bringen."

So spaßig wie auch schwierig waren die Aufnahmen mit den Kindern. Thomas und Beate wollten nicht, dass - wie bei vielen Produktionen - eine Erwachsenenstimme "den Ton angibt", sondern holten ausschließlich Kinder an die Mikrofone. Ein klassisches "Casting" fand bewusst nicht statt - sie arbeiteten ausschließlich mit Kindern aus dem Freundes- und Familienkreis. "So wollten wir eine möglichst fröhliche und unverkrampfte Atmosphäre schaffen und ,Klang pur, von dem sich möglichst viele Kinder angesprochen fühlen", erläutert Thomas, den auf den ersten Blick nichts aus der Ruhe zu bringen scheint. "Eine tragende Gesangslinie hinzubekommen war allerdings gar nicht einfach." Um mit den zwölf Liedern um die Welt zu kommen, hieß es dann: üben, üben, üben. Auf jeden Fall, so versichern Beate und Thomas, hatten die Kinder einen Riesenspaß bei der Arbeit und sind jetzt sehr stolz auf ihr Produkt. Zu Recht. (Claudia Falk)

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